Sommer, Sonne, Sandalen
Endlich warme Tage, so richtig warm, hier im Rheinland hatten wir jetzt Ende März mehrere Tage mit satt über 20°C, eine echte Wohltat. Endlich mal weniger Klamotten am Leib, leicht und luftig rennen, das hab ich wirklich vermisst.
Und ein guter Grund für neue Experimente.
Gehts noch leichter als mit Fivefingers? Klar, ganz barfuß. Ist aber jedesmal eine langwierige Aufbauarbeit für die Fußsohlen wenn ich mal wieder monatelang (dunkle Winterzeit) das Barfußtraining vernachlässigt hab. Da reichen die 2-3 Kilometer nicht die ich gerne mal nach meinen Laufrunden noch nachlege.
Als Alternative kommen Sandalen in Frage, unter anderem macht es der liebe
Deichläufer ja vor, das funktioniert gut.
Und mich juckt es schon seit Monaten, oder vielleicht sogar Jahren, dass keine der bisher getesteten Schlappen für mich wirklich in Frage kamen. Die sind alle voll bequem und im Alltag wirklich super, aber beim Laufen haperte es immer an irgendwas. Der Fersengurt verrutschte, die Schnürung musste zu oft nachgezogen werden, die Sohle war zu dick/dünn/fest/labberig und so weiter. Da fehlt mir dann die Geduld dem einen oder anderen Teil nochmal eine Chance zu geben.
Jetzt endlich die viel gelobten Shamma Sandals, die ich bisher aus mir unbekannten Gründen immer ignoriert hatte.
Schon beim Anprobieren hab ich gedacht, nee, auf keinen Fall, da sind überall potentielle Schubberstellen.
Aber egal, wenigstens einen kleinen Lauf kann ich ja wagen. Wie gesagt, schönes Wetter, der Wunsch nach Leichtigkeit, also raus auf den Asphalt mit den "Warriors".
Aus den geplanten langsamen 5km sind etwas schnellere
10km geworden.
Ich musste unterwegs einmal alles etwas fester "nachschnüren", das geht bei den Shammas super fix wegen der Klettbänder, und das wars.
Rennen! Ohne Aufklatschen, ohne irgendwelche Blessuren, einfach nur mit einer wunderbaren Leichtigkeit rennen.
Ein paar Kilometer barfuß hatte ich auch noch eingeschoben, aber da war der Funke längst übergesprungen.
Ich will mehr Sandale!
Es folgte ein
17km Lauf am nächsten Tag ...

... und heute nochmal
19km hinterher.

Meine Füße fühlen sich während und nach dem Laufen anders an. Da arbeiten alle Muskeln und Sehnen noch mehr als sonst, das tut gut. Die Fivefingers verzeihen bei meiner üblichen Reisegeschwindigkeit schonmal ein wenig Schlamperei beim Laufstil, die Sandalen nicht. Also konsequent "korrekt" laufen, aber das passiert nicht bewusst, sondern einfach so. Weil man sich damit wohlfühlt.
Mittlerweile bemerke ich ein paar leicht gereizte Stellen auf der Haut, von der Reibung der Bänder, aber nichts schlimmes, da muss sich halt nur etwas Hornhaut bilden. Sowas hatte ich auch nach dem Umstieg auf die Fivefingers. Alles nur Gewöhnungssache.
Ok, ich bin tatsächlich schwerst begeistert von den Shamma Sandalen. Die passen so richtig gut, nach einigen Kilometern noch besser und lassen mich wider Erwarten einfach so mein Tempo laufen, mit Leichtigkeit.
Weil die Warriors so toll sind, hab ich mir heute ein weiteres Paar bestellt, die "Chargers". Die Sohle von denen ist weniger profiliert und dadurch angeblich supertoll für Asphalt. Da bin ich mal gespannt.
Wo soll das nur hinführen? Auf jeden Fall erstmal weiter so.
Und später vielleicht sogar mal Wettkämpfe in Sandalen?

Nach dem ersten Lauf:

Den Schafen ist das alles egal.

Der Rhein im Normalzustand.
