Weihnachten ist schon wieder vorbei, Silvester und Neujahr ebenfalls, "2020" tippt sich zwar noch nicht flüssig, aber das ist nur eine Frage der Zeit.
Üblicherweise blicke ich ja nicht so gerne zurück, sondern nach vorn, die letzten 12 Monate hatten allerdings so einige Überraschungen parat und es war für mich läuferisch ein völlig anderes Jahr als ursprünglich geplant.
Trotz eines sehr mühsamen Jahresstarts (Wiedereinstieg nach dem Fußbruch), mit vielen sehr kurzen und langsamen Strecken, hab ich es doch tatsächlich noch auf gesamt 3.005 Jahreskilometer gebracht, durch Reinklotzen und Täglichlaufen in den letzten Tagen. Nach der kleinen Erkältungspause Anfang Dezember und einer kurze Rechnerei des Erreichbaren, kam ziemlich schnell der Ehrgeiz durch. Irgendeine krumme Zahl wollte ich für das auslaufende Jahr nicht stehen lassen, völlig inakzeptabel.
Über das Jahr verteilt bin ich statt der geplanten Ultra- und Marathonläufe, auf Wettbewerben ausnahmslos "Kurzstrecken" gelaufen. Einige Halbmarathons, den schönen 15km Heppi-Hermanslauf, ein paar 10er und jede Menge 5km bei unserem heimischen parkrun.
Mein längster Lauf hatte schäbige 33km. Ein langsamer und staubiger Trainingslauf um den Flughafen bei sehr hohen Temperaturen. Alles weitere war darunter. Ruhm und Ehre sieht anders aus.
Beim Düsseldorf Marathon im April wurde ich für Blödheit nach 23km mit einem DNF bestraft, beim Monschau Ultra sowie Frankfurt Marathon konnte ich aus verschiedenen Gründen (gute wie schlechte) noch nicht mal antreten.
Dafür wird mir der HM in Luxemburg in mehrfacher Hinsicht in Erinnerung bleiben: Menschenmengen, tolle Strecke, tolle Stimmung, eine irre Hitze, sowie Kotztüten im Ziel.
Aber ganz besonders bleibt in Erinnerung, dass ich bei allen darauf folgenden Halbmarathons meine ursprünglich scheinbar unerreichbare persönliche Wunschbestzeit von 1:30h gleich dreimal unterbieten konnte. Die 1:27h vom Kö-Lauf stehen jetzt im Notizbuch. Ohne irgendwelche Trainigspläne. Mit Fivefingers. Das macht mich stolz. Das gilt es aber vielleicht sogar noch zu toppen.
Geholfen haben sicherlich die vielen parkrun-Läufe, 5km Tempoläufe kannte ich bis dahin ja überhaupt nicht und entgegen all meinen Erwartungen macht das Ding immer wieder Spaß. Dem parkrun bleibe ich also auf jeden Fall treu, tolle Veranstaltung, tolle neue Kontakte, jede Menge Spaß, ich freue mich jedesmal mitzumachen. Als Läufer und auch als Helfer.
Trotz allem war es also ein tolles Laufjahr. Bei den vielen Alltagsläufen gab es immer wieder viele schöne Situationen und Erlebnisse, keine Sekunde davon möchte ich missen.
Immer wieder, bei wirklich jedem Lauf bemerke ich wie gut es ist raus zu gehen und loszulaufen. Im Regen, bei Hitze, bei Kälte, Sturm und Nebel. Einfach machen. Die Belohnung folgt prompt.
Und was bleibt sonst?
Mein Blog immerweiterlaufen.de ist jetzt genau 5 Jahre alt. Ursprünglich als kleines Laufnotizbuch gestartet, tummeln sich jetzt hier viele sehr liebgewonnene Kontakte in den Kommentaren. Es gibt immer wieder was zu lernen und zu lachen. Macht ruhig weiter so

Noch was: immer mehr mögliche "Kooperationspartner" schreiben mir. Lasst es einfach, ich will das nicht. Mein Blog bleibt werbefrei, in jeder Hinsicht.
So geht es dann also einfach weiter in diesem neuen Jahr, als Minimalläufer, ohne Trainingspläne, aber mit einigen Anmeldungen bei den üblichen Verdächtigen. Aber auch auf zu neuen Abenteuern, einige neue interessante und herausfordernde Wettbewerbe sind dabei, mal schauen was daraus wird.
Einen einzigen sehr genauen Plan hab ich trotzdem und gedenke ihn einzuhalten: gesund bleiben. Das ist und bleibt das Wichtigste.