Ich fürchte, die Antwort ist tief programmiert in unserer eigenen Psyche, unserer unstillbaren Gier nach dem Neuen, nach dem Aufregenden, nach dem Skandalösen und Unsagbaren. Dieser dunkle Passagier, der in jedem von uns wohnt, hat durch soziale Netzwerke wie Twitter eine mächtige Waffe an die Hand bekommen und wir haben nie gelernt, damit verantwortungsvoll umzugehen.
Vielleicht sollten wir nicht länger warten und auf eine Lösung von Elon Musk oder auf Regulierungen aus Brüssel oder Washington hoffen, sondern lieber da ansetzen, wo es uns am schwersten fällt und wo es am meisten wehtut. Denn egal, ob wir nun aus Protest unsere Twitterprofile löschen und stattdessen dann auf Threema, Signal oder Mastodon ausweichen, am Ende begegnen wir auch dort, wie zum Ende von „Fight Club“, dem gleichen Gegner: uns selbst.
Ich halte ja nicht so viel davon, beim Publikum, beim Kunden, bei den Bürgern, an die individuelle Eigenverantwortung zu appellieren. Das funktioniert in vielen Bereichen nicht, gesellschaftliche Regelwerke sind meist erforderlich.
Ansonsten finde ich den Kommentar von von Richard Gutjahr auf Übermedien für sehr lesenswert.
Weiterlesen bei Übermedien:
Twitter-Übernahme: Es liegt nicht an Elon Musk. Es liegt an uns.